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Impulsradar

Der Impulsradar-Messumformer gibt kurze Energieimpulse an die Oberfläche einer Flüssigkeit ab. Der Messumformer ermittelt über einen ultraschnellen Zeitmesskreis präzise die Differenz zwischen Startimpuls und Refleximpuls. Dank der hochentwickelten Signalbearbeitung werden falsche Reflexionen und andere  Hintergrundstörungen herausgefiltert. Danach wird unter Einbeziehung der Tankhöhe und der Sensor-Offset-Informationen der genaue Füllstand ermittelt. Die Schaltung ist äußerst energiesparend, sodass kein Tastverhältnis wie bei ähnlichen Radarvorrichtungen erforderlich ist. Dadurch können starke Füllstandänderungen von bis zu 4,5 m pro Minute ermittelt werden.

Von den beiden heute am häufigsten angewendeten Radar-Technologien arbeitet Magnetrol mit dem Impulsradar-Verfahren anstatt mit dem FMCW-Radar (frequenz­modulierter Dauerstrich­radar). Der Impuls­radar arbeitet im Zeitbereich, und sein Betrieb ist nicht so kompliziert und teuer wie der des FMCW-Radars.

Weil Echos zeitlich diskret und getrennt sind, ist der Impuls­radar effizienter, wenn es ums Sortieren von Fremd­echos und Auswählen des Echos geht, das vom tatsächlichen Füllstand erzeugt wurde. Impulsradar bietet zudem ausgezeichnete Mittel­bildungs­eigenschaften, die bei Anwendungen wichtig sind, bei denen das Rücklauf­signal von den nachfolgend in „Die drei Ds des Radar“ beschriebenen Faktoren gedämpft wird.

Anders als echte Impuls­geräte, die eine einzige, scharfe (schnell ansteigende) Wellenform mit Breitband­energie aussenden, sendet der Impulsradar kurze Impulse von 6 GHz oder 26 GHz aus und misst die Übertragungs­dauer des Signals, das von der Flüssigkeits­oberfläche reflektiert wird. Die Distanz wird anhand der folgenden Gleichung berechnet:

Distanz = C x Übertragungs­dauer/2 (C = Licht­geschwindig­keit)

Danach wird unter Einbeziehung der Behälter­höhe und der Sensor-Offset-Informationen der Füllstandermittelt. Der genaue Referenz­punkt für Distanz- und Füllstand­berechnungen ist der Sensor­referenz­punkt an einem NPT-Gewinde (unten), BSP-Gewinde (oben) oder Flansch (vorne).

 

Die „Drei Ds des Radar“

Radaranwendungen werden von drei grund­legenden Bedingungen beeinflusst:

Epsilonwert (Dielectric) des Prozess­mediums;
Distanz (Distance) bzw. Mess­bereich der Anwendung; und
erschiedene Störungen (Disturbances), die das Radar­signal dämpfen oder stören.

Medien mit niedrigem Epsilon­wert können das Rücklauf­signal des Radars schwächen und so den effektiven Mess­bereich des Geräts verkleinern. Impulsradar bietet präzise Messungen selbst bei niedrigem Epsilon­wert, bei Anwendungen mit extrem niedrigem Epsilon­wert – etwa bei Flüssig­gas, Kraftstoffen und Lösungs­mitteln – ist jedoch u.U. Guided Wave Radar die geeignetere Radar­technologie.

Die Distanz bzw. der Messbereich des Impuls­radars hängt vom gewählten Antennen­typ, der Dielektrizitäts­konstante der Medien und eventuell vorhandenen Signal­störungen ab. Störungen aufgrund von Turbulenzen, Schaum, Falschzielen (Störobjekten im Behälter, die Falsch­echos erzeugen), Mehrfach­reflexionen (Reflexionen vom Behälter­dach) oder starke Füllstand­schwankungen können die Radar­signale schwächen, zerstreuen oder vervielfachen. Auch sehr hohe oder sehr niedrige Flüssigkeits­füllstände können Probleme verursachen.

Signal­bearbeitung

Die Signal­bearbeitungs­funktion von Radar ist von wesent­licher Bedeutung, weil Radar Interferenz­wirkungen ähnlich denjenigen zeigt, die Licht beeinträchtigen. Tatsächlich ist es die Qualität der Signal­bearbeitung eines Gerätes, die den Unterschied zwischen den heute führenden Radar­mess­umformern und anderen Geräten ausmacht.

Impulsradar unterscheidet dank seiner ausgefeilten Signal­bearbeitungs­funktion den wahren Füllstand von Falsch­zielen und anderem Hinter­grund­rauschen. Die Impulsradar-Schaltung ist äußerst energie­sparend, sodass kein Tastverhältnis für eine wirksame Messung erforderlich ist. Aus diesem Grund kann der Impuls­radar auch starke Schwankungs­raten bewältigen, bei denen andere elektronische Radar­mess­umformer versagen. Der Impulsradar verfügt zwar über leistungs­fähige Funktionen zum Erkennen und Abweisen von Falschzielen, das Verringern von Falschziel­reflexionen hängt jedoch in hohem Maße von einer korrekten Installation und Ausrichtung ab.

 

Antennen

Die Antennen des Mess­umformers senden und empfangen das Radarsignal. Der maximale Messbereich jeder Antenne hängt in erster Linie von der Dielektrizitäts­konstante und dem Turbulenz­grad ab. Hornantennen messen Medien mit einem Epsilon­wert ab 1,4 aufwärts, Stabantennen ab 1,7 aufwärts.

 

Vorteile

Impulsradar misst präzise und zuverlässig ein breites Spektrum an Medien unter den verschiedensten Prozess­bedingungen: von ruhigen Produkt­flächen und Medien auf Wasser­basis bis hin zu turbulenten Flächen und korrosiven Kohlen­wasserstoff-Medien. Als berührungs­loses Gerät ist der Impulsradar nicht von den Komplikationen betroffen, die entstehen, wenn eine Sonde die Prozess­medien berührt, so etwa Ansatz­bildung durch viskose Medien oder Korrosion durch korrosive Chemikalien. Je größer der Messbereich ist, desto mehr erweist sich Radar angesichts der Kosten von Sonden mit erweiterten Längen als wirtschaft­liche Lösung. Radar bleibt nahezu unbeeinflusst von Temperatur, Druck, vorhandenen Dämpfen oder Luft­bewegungen im freien Raum eines Behälters. Veränderungen der Dichte, der Leitfähigkeit oder der Dielektrizitäts­konstante haben ebenfalls keine Auswirkungen auf